...

Ich hatte gestern ein längeres Gespräch mit Jürgen, am Telefon; der Inhalt war privatim - ich möchte nur sagen, daß es mich sehr besorgt & hilflos wütend gemacht hat, daß er soweit weg ist von mir jetzt, both räumlich & innerlich. Ich habe ihn damals getroffen, im GW1 an der universität, sein Gesicht kannte ich schon aus einem Semester vorher, & das von Susanne, es hatte im GW2 gebrannt, alles mußte umziehen, & so hockten wir dann an Selbstgedrehten im eingemossten Wasch- & Schalenbeton hinter´m Haus & kamen in´s Gespräch. Ich weiß noch nicht einmal den Namen des Seminars noch, ich glaube, es war eines zu Plessner, oder Cassierer eher? Jedenfalls erzählte er, daß bei ihm sich regelmäßig Leute träfen zum Musizieren, Susanne, obschon nicht mehr dabei, sagte, ich solle da ´mal auftauchen, etc, -so ging das los. Es war allein bei ihm, nicht in der Tanzkonfrontation im Kontorhaus Schildstraße, daß ich langsam anfing, meine Vorstellung & Begriffe von Musik zu entwickeln, eigentlich ist das bei Jürgen angestossen worden, viele Platten waren da, & Musikinstrumente, oft waren wir einfach zu 2t nur, & es war reich, es gab Zeiten, da brachte ich Semmeln mit, Mittwochs früh, weil´s anders nicht ging, & ich wurde immer gut zum letzten Bus gebracht, alle, die da draußen ´rumgurgelten. Ich erinnere mich an Jürgens regelmässigen Kampf mit der Verkabelung, die mir immer noch recht exotisch vorkommt, aber funktionabel, & das Knarren der Bodenbretter auf dem Weg zum Klo. Irgendwie war dieses Universum, ist es, wenn ich in HB bin, konstant, verläßlich, kann ich hingehen, & saubere, herausfordernde Musik machen, ich habe so das Gefühl, da graduiert worden zu sein, auch wenn ich jetzt mittlerweile von irgendeinem Draußen ´reinschneie alle halbe Jahre ´mal, mindestens, das sicher, initiiert in eine Totalität, gegen die alles andere ein Scheißdreck ist, & Jürgen hat das begleitet & angeschoben, durchaus nicht ohne Konflikte, heftige selten aber schon, er ist mir verwandt in einem extrem wichtigen Sinne, & jetzt fühle ich mich überrumpelt, die Verbindung sehr geschwächt, am liebsten wäre ich jetzt da draußen bei ihm, & dann doch wieder nicht, weil es mir Angst macht.
dieBremer - 8. August, 18:44

ich höre immer gerne, wie es eigentlich angefangen hat mit den Apollinischen - besonders von den "Betroffenen" persönlich, ich gehör ja nun eher zur 2. - oder 3. oder 4. oder???? Generation, da ist es fast so ein bißchen so, als ob Oma von früher erzählt: "Weißt Du noch, Horst, wie Du damals die Wände unserer Küche mit Wurst und Käse bemalt hast...??? Horst, der verückte Kerl...!"

S ist schon schön, bei so ner Combo mitwirken zu können! Muß auch mal gesagt sein, und was noch gesagt sein soll: auch mir fehlt unser unvergleichlicher Bass!
Was viele vielleicht gar nicht wissen - (oder doch???): einzig und allein Jürgens Kontrabass war der Grund warum ich damals mit Makkusik nach Wulfhoop gefahren bin, und nix anderes!!! (makkusik selber war mir damals schon suspekt ;-) )
hatte eben sChon iMmer einen basStick !

Makkusik - 9. August, 08:36

Die Erinnerung war motivierend für mich, mit so etwas wie einer "Geschichte der AN&S" anzufangen, halt festzuhalten, woran ich mich erinnern kann, & die ganzen Leute, die da bei Jürgen oben schon waren, die Veränderungen des Raumes...ich weiß noch, als Jürgen die Decke renovierte, da standen dann wochenlang so Baumarkt-Schachteln, flach, mit anzurührender Festfarbe ´rum, wir spielten dann unten wo jetzt der Flügel steht, & Frau Hankens Jandl-Einwürfe, rücksichtslos in die Posttonalität ´reingeballert, hervorragend, das kennt Ihr ja. Allabendtlich, beim Warten auf den letzten Bus ´rein nach HB, las ich auch immer die Plakate auf der damals noch kruden Wellblechhütte der Haltestelle, als Jürgen schon wieder abgebraust war, gegenüber der damals noch Pizzeria, da stand dann ´was vom Schützenverein NN, & so gnadenlosen Keyboard/Saxophon-Duos mit schwulen Jacketts & Pornobalken im Gesicht, oder Motocross-Rennen irgendwo, & daß das Sammeltaxi bis auf weiteres eingestellt wäre...Manchmal, wirklich zu selten, hat Jürgen seine Sitar gespielt, das war merkwürdig, & einmal war ich so wütend von der uni, daß ich so laut wie möglich spielen wollte, brötzen eben, & Jürgen hat diese burgundfarbene el-g gezückt, & das Gebälk knirschte für eine Weile. Heiß war´s oft da oben, & mit den ganzen Instrumenten in den Bus einzusteigen war immer ein Geraffel sondergleichen, wir hätten auch nackt sein können, die Fahrgäste hätten uns nicht mehr angesglotzt. Jürgen hat auch eine ganze Weile überlegt, ob er den db kaufen soll, der Ralph glaube ich hatte da connections irgendwie, aber die verständliche Versuchung war denn doch zu groß, & dann gab´s das Teil eben, das ist sinnvoll, genauso wie den Flügel unten. Ich habe nie verstanden, wieso Jürgen eigentlich nicht massiv sein Klavier respektive den Fllügel päter präpariert hat, das läge doch ihm sehr nahe? Überhaupt vertrage ich außer seinem Klavierspiel bloß noch das von Art (seit neuestem), das ist wirklich seltsam, als ob er´s ganz speziell filzte.
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