im Wohnzimmer
eines Patienten war ich heute, für 3 Stunden, wir machten einen Ausflug zu ihm nach Hause, er & ich, seine Frau war ganz aufgeregt, Riesenereignis das Ganze, sie sind Polen, daher war irgendwie ich an der Reihe, & wir radebrechten herum, Tochter war auch da, eine Freundin, die aus demselben Dorf kommt wie er, Würste gab´s & Kuchen, tassenweise Kaffee...Wir sollten viel mehr solcherart Asuflüge ermöglichen, das ist so lahmarschig bei meinem Arbeitgeber, alles nicht finanzierbar - wie gut wäre eine gemeinsame Freizeit, wenigstens mit den Belastbareren, aber unser Personalstand ist so knapp gerechnet, wir müssen jetzt schon MAs in Freizeitausgleich schicken, weil uns wie geschrieben in schneller Folge 3 Leute gestorben sind, das schlägt sofort auf die Pflegestunden die bezahlt werden, & Ende. Privatwirtschaft ist so zynisch - heute nahm ich einen Neuzugang auf, unser Arzt rollte nur mit den Augen, er ist echt willens, aber dieser "Schnellschuß" unseres Heimleiters ist infaust, wir machen statt Reha- nur Palliativpflege, was in Ordnung wäre, wenn wir Selbiges anständig tun könnten, alles ist so von Hand in Mund, & die neue wird auch nicht länger als wenige Wochen leben, dialysepflichtig ist sie, multiple Hirninfarkte, der ganze Körper voller Wasser, pulmonal völlig eingebrochen (sie krebst so bei 90% sPO² ´rum, wenn sie supergut ist; maschinenbeatmet)...als ich den Arzt frug, wie´s denn aussieht, in welchen Rhythmen wir sie mobilsieren sollen, was sie so verträgt, im Bett, dann Bettkante auf 14 Tage, meinte er, daß wir das nicht wirklich wollten, & wir sollen ihn in eben 14 Tagen noch ´mal fragen, er hoffe, daß sie noch am Leben ist dann-. Was für eine Arbeit.
Makkusik - 28. August, 20:20