Freitag, 30. Dezember 2005

Johannes Deutsch...

...
http://www.johannes-deutsch.at/
heißt ein Typ, der wieder einmal das metaphysische Idiotenprojekt inszeniert, Musik & Malerei direkt ineinander zu übersetzen. Das allerdings auf atemberaubenden hammerharten Niveau: Er löst diese ganze oberflächliche Assoziationskette rein abstrakt aus, da bewegen sich Körper in virtuellem Raum, verändern sich (es gibt Instrumentensätze der bearbeiteten Mahlerschen II. Symphonie, wo Veränderungen der Interpretation (die Parameter entsprechend kleinschrittig gewählt natürlich) ebensolche des optisch Statthabenden nach sich ziehen) & beeinflussen einander. Der Aufwand an hard- & software ist gewaltigst, das beteiligte Elektroniker-Büro leistete Herkuleisches, - & das ist das wahrhaftig Großartige an dieser Arbeit: die künstlerische Ausgangsgegenständlichkeit, bestimmte tönende Körper überzusetzen in optische Körper, & eine Art animiertes klingendes Sehen zu veranstalten, ist allerältester Tobak, extrem unreflektiert, so´was heutzutage zu unternehmen, nach all´ der philosophischen Großdebatten in Sachen theoretischer Ästhetik, Hermeneutik der Sinne & Dekonstruktion, ongoing of course; aber selten hat ein fundamentales Mißverstehen derart beeindruckende Resultate gezeitigt, diese Arbeit ist unschätzbar wertvoll, an Rechenleistung, Programmierung, Projektions- & Vernetzungstechnik...alles pragmatische Parameter, von denen die Oper/das Theater der Zukunft enorm profitieren wird. Ist dieser Schritt, der erste, einmal getan, geht es "nur" noch um´s "kleiner, schneller, mobiler, einfacher in der Anwendung", nicht der Künstler in seiner Affigkeit ist das Juwel hier, sondern die hart & absolut nüchtern arbeitenden ProgrammiererInnen der "Ars Electronica", die Unglaubliches geleistet haben. Seht´s Euch an!

Picasso & Immendorff...

...sah ich mir heute an, in der "Neuen Nationalgalerie Berlin".
http://www.smb.spk-berlin.de/smb/de/kalender/details.php?objectId=7722&typeId=10
Ad Picasso: Beeindruckend war wie erwartet die Sicherheit im materialen & formalen Sinne, egal welches Medium, die Werke sind immer im Sinne der Behandlung des Materiales souverän & im Vollbesitz allen Wissens; & geradezu beunruhigend großmeisterlich die Lässigkeit in der Form, allen verschiedenen Phasen geht gewissermaßen die Lernphase ab, das Ausprobieren, alles Werk ist immer gleich satt & vollsicher ausgeführt.
Immendorff:
Den Typen respektiere ich zutiefst wegen seines Insistierens auf künstlerischer Arbeit, trotz seiner lethalen Krankheit (ALS); & wegen seines Forderns nach klarer & engagierter politischer Aussage von Kunstwerken (auf seinen Bildern finden sich Inschriften wie "Frage an den Künstler: Wo stehst du mit deiner Kunst, Kollege?!" (auch wenn er das grammatische Femininum unterschlägt, er ließe sich wohl nicht gerne unterstellen, daß Frauen Staffage für´s Atelier sind & sonst nada), & "Fragen, & auf Antwort bestehen: Für wen? Für was?".
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