Sonntag, 25. Dezember 2005

Schnarchsäcke!!

Sacht ma´, habt Ihr´s verpasst, meine Anfrage an das Parlament, ob wir nicht die Bettina zur apollinischen Fotografin machen wollen?!
http://ans.twoday.net/stories/1310338/

Stalker

Das Christkind, in Form von Agatchen, hat mir ein sehr großes Geschenk gemacht: Die DVD des besten Filmes aller Zeiten, besagten "Stalker " von Tarkowskij. Ich werd´ jetzt nicht ewig & 3 Tage von diesem erzählen - ich möchte nur kurz einen Satz in´s Blog stellen:
"I don´t know what happens during the absence of humans, but as soon as humans appear, everything begins to move." (quoted form memory).
Dieser Satz ist mir äußerst treffend, ich kann gar nicht anfangen, den Umfang des davon Signifizierten zu beschreiben. Tarkowskij´s Filme alle zeichnet diese Jenseitgkeit des Kunstwerkes aus, die Religiosität, die Traurigkeit & das Heimweh nach etwas das kaputtgegangen ist oder weg für immer - ich habe schon so viele quatschige autorenzentrierte Drecksanalysen gelesen über dieses Werk, alles Unsinn, - ich möchte jetzt nur kurz nachdenken über diese Angst, welche die Menschen dort ("Stalker", "Solaris", in "House of Leaves", als die Apostel jesus über´s Wasser gehen sehen, in Ballard´s "Bericht über eine unbekannte Raumstation", in Murakamis "Hardboiled Wonderland", in Gibson´s Oeuvre, in Castaneda, etc pp) so sehr haben, wenn sie in diese Zone gehen, ich verstehe das nicht, warum? & fast macht es mich wütend, daß es so dargestellt wird als gäbe es keine Alternative zu dieser Angst. Als wollte ich protestieren & sagen he!,das geht auch anders, das ist wunderbar, lauf doch nicht weg du Idiot. Wenn stimmt, was Onkel Hölderlin sagt in den Elegien, daß das Schöne des Schrecklichen Anfang ist, das gelassen es verschmäht uns zu verschlingen - ich steh´ dann da mit hängendem Unterkiefer, ich will da gar nicht weg, dazu ist es weitaus zu schön. Viel dieser Kunstwerke bezieht seine Struktur aus dieser Angst der Protagonisten im Text/Film/etc vor diesem Andersartigem/Wunder, - & ich verstehe das nicht. Die Welt ist doch nicht so etwas strukturalistisch/rationell Durchgeformtes, es ist vernünftig, mit Cassirer zu verstehen, daß die Welt keine eine noch einheitliche ist. & wie kann man, wie in "Stalker", dann auf der Schwelle zu dem Raum, in dem der geheimste Wunsch wahr wird, innehalten, vor lauter dieser Angst?! Ich gebe zu, daß einen dieses Wissen/Erleuchtung/Lösung/Erlösung töten kann/wird/könnte, aber ich könnte dieser Versuchung nicht widerstehen, vorausgesetzt mir wäre eine solche Gelegenheit gegeben, jemals. Dabei ist das Großartige & Einzigartige an "Stalker", daß es absolut frei von Metaphysik ist, es ist nur ein Ort irgendwo, anderswo, dieses Jenseits der Menschen, von dem Celan spricht, gibt es, ebenso den ganzen Heidegger, Ihr müßt "Vom Ereignis" endlich lesen!!, das gibt es, es ist beileibe weder Hölle noch Paradies noch ein Universum der Dinge an sich oder der Rationalität(en).

Bollocks!

Da roame ich die city letzten Freitag, auf der Suche nach Geschmackvollem, & tapere in die UFO-Buchhandlung
http://www.ufobuch.de/
in Berlin ´rein, auf einen dezenten Tip [nicht!!!: "Tipp", an die fucking Herren des "Vereins Deutscher Sprache", einen solchen oder so ähnlichen Titel gaben sich diese faschistoiden Sprachhüter & OrthographieDeppen] von unserer Hoffotografin Bettina. Na statt des geplantem Gibson ("Mona Lisa Overdrive" fehlt mir noch - ist das nun ein Titel oder nicht?!) nahm ich denn Vandermeer´s "City of Saints and Madmen" mit, das soll vom selben Schlage sein wie Danielewski´s BUCH "House of Leaves" , ist es aber nicht, no Sir, vielleicht kann ich einfach keine angebarockten&renaissanceten Schmöker mehr mir einiziahgnh, A. Gray machte das, Pynchon, der Stephenson, jetzt dieser Vandermeer, alles supererudites Material, trickreich, schon schon, aber es ist kein Stück, nichts davon, sondern eine Art Retro-Manierismus, & nicht ein guter. Obschon in diesem "City of..." eine Rasse von Lebewesen existiert, die mushroom dwellers oder grey caps, die leben unterirdisch, sehr bizarres Völkchen, das Augen aussticht & Abfallverwertung betreibt, seltsame Journale führt & meistens nicht gestört werden will. Könnte doch noch ´was werden, wir/cih werde es lesen.
Jedenfalls, da in dem Laden liegt so eine Ausgabe von Danielewski´s Buch ´rum, der Wenninger bemerkt gönnerhaft seine befriedigte Freude an den Buchhändler, der grient zurück (wir Abhängigen unter uns, yeah), & meint, ich lobte ihn wohl noch mehr, wenn ich wüsste, daß er die deutsche Übersetzung des ÜBERBUCHES angeleiert hat...(´07 soll´s soweit sein, für Euch Feiglinge, die nicht so mutig sind wie unsere Obergitarristin, die hat nämmich das Teil daheeme liegen, en originale)...Anyway, - der & sein Kollege sind Schwaben!! Falls Euch das ´was sagt. Das hat Spaß gemacht, ernsthaft, also die sind nicht exakt Schwaben, halt Süddeutsche, die ziemlich allemannisch sprechen, der Typ ist aus Freiburg (=eingemeindet nach Augsburg, klaro), & der andere i cannot remember...auch recht fränkisch. Also werd´ ich da nciht nur täglich auftauchen, weil die extrem gute Literatur im Regal stehen haben, sondern auch, um ein wenig am Heimweh herumzubalsamieren. Herrgott, der Typ ist sogar ein dedicated Arno Schmidt - Fanatic!! Er hat aber abgelehnt, mich zu heiraten, er mag keine exzessiv Körperbahaarten...
logo

user

Du bist nicht angemeldet.

Archiv

Dezember 2005
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 1 
 6 
13
14
18
19
20
28
31
 
 

Aktuelle Beiträge

Umzug
Das Weblog der Apollinischen Netze & Seife ist...
jkenter - 23. April, 19:36
nachhängen, den alten...
Schade - hier kommt nichts mehr. Dabei war das doch...
dieBremer - 22. April, 08:20
meine Güte, einige davon...
meine Güte, einige davon hier in Bremen! aber es gab...
dieBremer - 8. April, 21:00
also der Jan ist echt...
also der Jan ist echt ein großer Seitenmeister!!! Auch...
dieBremer - 8. April, 20:58
"Stolperstein"
Claudia hat einen weiteren von den Stolpersteinen in...
dieBremer - 7. April, 21:56

Suche

 

Status

Online seit 6806 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 23. April, 19:36