...

In der Früh' beim Backshop böse aufgelaufen. Versuchte mich in ein Gespräch über vermeintlichen "Bretterteig" einzubringen um die Bedienung ein wenig zu forcieren. Schwer abgewiesen worden. Gut, daß es bei Bäckereien keine Türsteher gibt.
Der Film von Jean-Luc Godard "Notre Musique" ist empfehlenswert. Die Musik ist zwar sehr reduziert, wenngleich beeindruckend zu Anfang (das muß etwas von Arvo Pärt gewesen sein). Wieso der Film "Notre Musique" heißt, ist mir unklar geblieben (Untertitel, schnell wechselnd bei hohem Niveau des Gesagten). Ein eher programmatischer Film in der Form einer Collage. Zu Beginn ein Blick in die "Hölle" mit schrecklichem aneinandergefügtem Bild- und Filmmaterial. Dazu dann auch die Musik. danach das "Fegefeuer" - Episoden um eine Begegnung in dem geschundenen Sarajevo. J-L Godard hält dort eine Lesung. Danach eine sehr kurze Sequenz "Paradies", die sehr aufhellend wirkt.
Das Ganze dreht sich um Krieg und die Wunden, die er hinterläßt und die Frage, warum die Menschen über Jahrhunderte michts besseres zu tun hatten und haben, als sich den Schädel einzuschlagen. Läuft im Kino 46 noch am 1., 2. und 4. April immer um 20.30 Uhr.

Eine öffentliche Führung durch die Herculaneum-Ausstellung im Focke-Museum mit Jens Buttgereit im Mai findet am 14. um 11.30 Uhr statt.
Makkusik - 1. April, 16:05

Zum Stichwort "Bretterteig" findet sich dieses:
http://www.manufaktur-baienfurt.de/files/vergruen.html
4te Zeile in "Die Gründungsversammlung".
/Den Godard-Film leihe ich mir gleich heute noch aus, vor dem ND, kann ihn morgen dann sehen.Bericht folgt.

Makkusik - 5. April, 19:06

"now, 'I' is someone else."

Nun endlich "Notre Musique" von Godard angesehen. - Ich weiß nicht so recht.?. Worum geht´s dabei? Daß Worte & Taten angeblich zweierlei Dinge seien? Indianer in Sarajewo? Das Kasperletheater von WIldwestFilmen & das Theater des Krieges? Strukturalismus? Israel & Palästina, das letztere sei ohne Dichtkunst? Der Abschnitt "Fegefeuer", über die Reise der fränzösischen Jüdin nach Sarajewo, war noch der eindringlichste Part, & das trotz der Handelnden, nur der Szenerie wegen. & dann, zum Schluß, "paradies", der garten Eden als lauschige Szene am Baggersee, Erzengel Gabriel als Kindersoldat mit irgendsoeinem Riesengewehr - wenigstens dort gab´s nur Gestik, keine Sprechsprache, aber natürlich ißt Mann & Frau dort auch wieder Äpfel...Die Olga ist eine faszinierende Frau gewesen, der verzeifelte & tragische Plot, daß sie Selbstmord begeht, indem sie sich mit einer Tasche voller Bücher in ein Kino in Tel Aviv begibt & sagt, wer mit ihr für den Frieden sterben will, sei willkommen, & von Scharfschützen erschossen wird, bleibt bloß etwas aus dem Off. & wenn alte Männer in ruinösen Szenerien bedeutungsschwangere Kalendersätze abfeuern & so ´rumorakeln oder, noch schlimmer, Andere zitieren, weil die besser sagten, wozu ersteren nix einfällt, - mich nervt das enorm. Ich will Stummfilm. Ich wartete immer darauf, daß irgendjemand sagt "Was zum Teufel willst du eigentlich sagen?!"

dieBremer - 7. April, 10:36

Hast Du einen Tip, weshalb der Film "notre musique" heißt?
Makkusik - 7. April, 11:59

Diese Worte fallen genau einmal im Film, aus dem off, wenn ich mich recht erinnere, in dem Sinne, daß dieses Aufbegehren gegen das Leid & die Einsicht in die grundsätzliche Verworfenheit des Seins "unsere Musik", id es tdie des Menschengeschlechtes, sei. Lieber Heidegger lesen.
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