Notfall

Gestern ist mir im SD fast eine Patientin erstickt. Hatte neue Kanüle bekommen, giehmte & sprotzte & hustete vor sich hin, spO² ging in den Keller, die wurde völlig blau, Kopf & Hände, Zyanose, also rupfte ich die Kanüle ´raus (das war ein chirurgisches Stoma, so eines, das sich zusammenzieht, wenn man die Kanüle entfernt, was das Legen einer solchen schwierig macht, weil Stoma eng), absuagen brachte, daß ihre Kanüle voll zugesetzt war mit einem festen Sputum-Pfropf, auswaschen, einölen, , absaugen ohne Kanüle, wieder ´rein damit & an die Maschine, dann ging´s ihr wieder gut. Momentan ist die Arbeit sehr anstrengend, & heut´ habe ich mit einer Kollegin Dienst, der beim Denken zusehen kanns´D & keine Lust mehr hat. Bien.
dieBremer - 3. März, 22:52

manchmal frag ich mich schon, warum man so nen Job macht! Du nicht?
ich meine, es ist schon ganz schön hart, ständig mit solchen Situationen konfrontiert zu werden. Warum macht man also sowas, wir hätten doch auch Anlageberater werden könne, oder etwas ähnliches?
Den "wahren Altruismus" können wir wohl getrost vergessen, nicht wahr?
Also, warum?
ich wünsche Dir viel Ausdauer und Kraft und andere Kollegen!

maChMal iSt es nicht einfach, die richtigen Worte zu finden, aber ich hoffe dass es dir gut geht.

Makkusik - 4. März, 10:36

Schon, wieder - gestern sagte mir der mittlerweile 3te Therapeut ab, nach dem Vorgespräch, seine Therapieplätze seien alle voll. Ich könnt´ wem das Gesicht zerhau´n, ehrlich. Keiner von denen bislang war in der Lage, mich anzurufen in personam, immer rannte ich denen hinterher, & lassen sie mich hängen. Es scheint leichter zu sein, daß sie einem die Pankreas ´rausoperieren, als jemanden zu finden, der mir´s Gemüt wieder einrenkt. Aber zwei neue Adressen hab´ ich bekommen, von Letzterem, wie schön, dann kommuniziere ich wieder´mal mit Anrufbeantwortern. Bis auf Weiteres.
/Diese Situationen sind mir gar nicht so schwer, Claudia - anstrengend ist mir nur, wenn mit mir jemand dort ist, der/die eintweder Panik schiebt oder Tritte in den Arsch braucht; war alles nicht vorgestern, Gottseidank, der Kollege dachte mit mir, & hatte alles da, was ich so brauchte, Handschuhe & Spritzen, das Beatmungsgeklimper halt. Wirklich, die Menschen, die ich pflege, strengen mich sehr selten an, eigentlich nur wenn sie mir gegenüber aggressiv werden, damit kann ich wegen dem, was in mir ist, schlecht umgehen & es kostet mich Mühe, aber ansonsten ist es nicht schwer, gerade in solchen lebensbedrohlichen Situationen ist es sozusagen leicht, weil es kaum Alternativen im Handeln gibt, es muß schnell & völlig ruhig ein Bestimmtes nach dem anderen getan werden, sonst ist der Mensch tot oder sonst´was Dramatisches. Das ist vielleicht die für unsere Berufe sinnvollste, zentrale Frage, "Was muß ich jetzt tun?", der Rest kann aufgewischt werden oder ersetzt oder repariert. So eine Kaskade im Koopf, das ist hilfreich, Luft sichern, dann den Kreislauf, Oxymeter prüfen, einer muß telefonieren, Schmerzen wegmachen...solche Sachen halt.
dieBremer - 6. März, 09:10

Nicht nur Berlin

Das habe ich auch schon gehört, daß diese Wartelisten bei den Psychologen sehr(!) lang sind. Sofort + gleich - das scheint eher die Ausnahme zu sein. Dazu die "richtige" Wahl, das ist das zweite Problem.

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