doofe Ärzte und andere Themen

Hatte vor kurzem ein Gespräch mit einer Kollegin, die ich sehr mag und deren Arbeit ich sehr schätze und die auch zusammen mit mir bei Michelle war, als diese gestorben ist (sie war ihre Bezugsbetreuerin).
Habe sie gefragt, wie s ihr geht nach dem Tod der Lütten.
Sie sagte, sie sei schon hin und wieder noch etwas traurig, aber im Grunde sei es ja so besser für Michelle, sie habe ohnehin so wenig Leben gehabt...balblabla...
Ich kann derlei Antworten (insbesondere zur Zeit) nicht ertragen und hatte eigentlich just von dieser Kollegin gehofft, dass sie da etwas differenzierter sei... aber sie schließt sich den restlichen 90% der Kollegen im Haus an, die auf diese Art und Weise versuchen, sich selbst ein wenig Trost (falls nötig) zu verschaffen.
Kann das nicht verstehen - und wills auch nicht!
Mir fehlt allerdings die Energie mich darüber weitergehend mit den Kollegen auseinanderzusetzen, zumal ich - wann immer ich das tue - das Gefühl habe, dass da nix von ankommt.

Was bleibt ist Ratlosigkeit.
aCh MiSt !!!
Makkusik - 24. Februar, 07:02

Das ist der Standardspruch, bei weitem. Denn in Wirklichkeit ist dies "jetzt hat´s sie´s besser/geschafft" nur eine Aussage über den/die SprecherIn selbst, & nicht über das Objekt in diesem Satz. Passende Rückfragen, wie "Was meinst Du damit?" oder "Wieso glaubst Du, daß es jetzt besser ist?" -notabene von Leute, die nicht die Bohne (mehr) irgend´was mit Geistlichkeit/Spiritualität am Hut oder m Arsch haben- führen nicht sehr weit, im besten Falle kommt so eine Art Feierabend-Humanismus von wegen des Endes des Leidens 6 "wie er/sich geplagt hat"; mir wäre solches Reden nicht gar so zuwider, wenn es aufrichtig wäre, wirklich über den/die Sprecherin selbst & die Ängste & Mühen & Frustrationen die solche haben- aber dieses schmierige über-jemanden-anderen-Sprechen als aufrichtige Anteilnahme & Mitleid(en) zu verkaufen, regt mich auch sehr auf,ja.

dieBremer - 28. Februar, 20:06

ja, das trifft es

"schmieriges - über - jemand - anderen sprechen" und das als Anteilnahme verkaufen! Das trifft es sehr gut!
Ich empfinde es als anmaßend, beurteilen zu wollen, ob der Tod einer anderen Person für diese "besser" ist als das Leben! Wie kann man das denn entscheiden?
Aber das ganze bringt mich zu einem weiteren Problem: wenn Person XY sich dazu nicht äußern kann, was sie in Bezug auf lebensverlängernde Maßnahmen etc. möchte, und auch nie die Chance hatte das zu äußern, weil sie nie sprechen gelernt hat, dann entscheidet meistens zwangsläufig jemand anderes für sie.
Im Fall der Kids, mit denen ich zu tun habe, sind das für gewöhnlich die Eltern - oder auch gesetzliche Betreuer, die die Personen im Zweifel nicht mal kennen....
manchmal sind solche Betreuer sehr "engagiert" und holen sich in solchen Fällen "Rat" bei uns - die wir die Personen schon lange betreuen und versorgen.
Keine Ahnung, wie man damit umgeht - ehrlich!
Für Gedanken dankbar!

manChmal wär ich gern badeMeiSterin!!!
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