Evangelisti´s
"Vom Schweigen zu einer neuen Klangwelt" fertig. & ich bin fertig damit - es geht um das Ende der Musik des Abendlandes, alles Instrument eseien ausgereizt, alles Systematiken erschöpft, überall machte sich Langeweile & Krise and what have you breit, Evangelisti dixit. Was mich am meisten stört, man kann ja so eine Meinung ventilieren, sicherlich, es gibt schon ein Bedürfnis, das temperierte System als solches hinter sich zu lassen, Musik zu machen, deren Exekutionsorgane nun nicht Instrumente sind, die in Zeiten der Tonalität konstruiert sind. Aber muß das so im ductus gefährlichen Halbwissens vor sich gehen? Mir wird immer verdächtiger, wenn Kunstautoren meinen, sie müssten zur Theorie ihrer Zunft nun auch noch sich auslassen, das Allermeiste davon ist einfach geisteswissenschaftlich stümperhaft zusammengeschustert, es rächt sich böse, wenn man von Argumentationsketten, von Analyse & Reflexionsmethodik nur vom Hörensagen weiß. Peinlich, & irritierend unangenehm zu lesen...den Anfang macht eine Polemik, da war Evangelisti noch passabel, was die Denuntiation der shortcomings des zeitgenössischen Musikbetriebes angeht, schließlich war er in der Improvisationsgrupe "Nuova Consonanza". aber dann, wenn eingelöst werden soll, wofür wieder einmal der vielgeschundene Name "wissenschaftliche Untersuchung" herhalten muß, also das Monierte positiv gefüllt statuiert werden soll, geht alles dne Bach ´runter, ist nichts dicker als flimsy Oberfläche. Evangelisti schriebt sich die "epochale" Freilegung der 3heit "Klangerreger, Medium, Empfangsorgan" als Entdeckung auf´s eigene Tapet, dem entspräche dann die Entwicklung der menschlichen Musikalität als "Klangmaterialentdeckung, Modifizierung, Kultivierung". Das war´s auch schon, so ein bißchen in Anthropolgie, Ethnologie & Musikgeschichte herumgedaddelt, & das dann als Abrechung präsentiert. Mager, & enttäuschend. Lieber gleich Cassirer lesen, verflucht noch´mal, alles andere ist ein Umweg.
Makkusik - 29. Januar, 14:39