Grenzen
Was mir auffiel im wake des letzten Wochenendes: Der Unterschied zwischen einer akademisch gebildeten Interpretation einer beliebigen Komposition & einer nichtakademischen ist, daß erstere versucht, die formativen Vor-schriften möglichst genau zu erfüllen, im Sinne eines "Was soll ich tun?"; letztere hingegen versucht, diese Texte/Texturen möglichst zu dehnen, inklusive der Überschreitung (Deleuzes Begriff der Deterioriation ist exakt hier), im Sinne eines "Was kann ich tun?". Das ist schon sehr spannend in praxis, wenn direkt neben mir zB der Sébastien sitzt, ein durchtrainierter akademischer Saxofonist, der das "Facing Phasing Scelsi" vom Supper buchstabengetreu zu interpretieren sucht (inklusive des reglos auf der Bühne Sitzens, damit niemand merkt, woher der spezifische Ton jetzt kommt, eine Art human loudspeakers), & yours truly, der ich intuitiv andränge gegen diese Limitationen, & beispielsweise ungleichmässig atme, so daß mein Ton in bursts kommt, oder leise Stimme dazu einflechte, alles nicht vorgesehen in der Partitur, aber ihr nicht eigentlich oder im Kern widersprechend (& ich bewege mich beim Spielen, das tue ich immer, unwillkürlich, & mir ist es blasiert & affektiert, zu sitzen wie die Ölgötzen).
/Meine Kehle tut mir weh wie nix Gutes.
/Meine Kehle tut mir weh wie nix Gutes.
Makkusik - 14. Februar, 08:27